Im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes wurde das Hauptproblem bei der
Masttierhaltung, nämlich die unweigerlich anfallende Gülle mit den einhergehenden
Ammoniak-, Methan- und Schwefelwasserstoffemissionen und deren mögliche
Vermeidung untersucht. Hierzu wurde ein Versuchsstall für 32 Mastschweine
errichtet. Etwa ein Drittel der Bodenfläche bestand aus einer ca. 1 m tiefen Wanne,
die mit einer Substratschicht verfüllt wurde. Ziel der Untersuchungen war es, die
anfallende Gülle schon während der Mast mit Hilfe des Substrats zu einem
verwertbaren Humus zu kompostieren. Daher rührt auch der Name des Projekts:
Kompoststall.
Sinnvoller Nebeneffekt ist die artgerechtere Tierhaltung. Um zu ermitteln, welche Art
von Substrat das beste Ergebnis bei gleichzeitig geringster Schadstoffemission
liefert, kamen unterschiedliche Materialien jeweils über eine Mastperiode zum
Einsatz: gehäckseltes Stroh, gespleißtes Stroh, entkeimte Sägespäne usw.
Um eine bestmögliche Kompostierung zu gewährleisten, muß das Substrat in
regelmäßigen Intervallen intensiv durchmischt werden. Hierzu entwickelten meine
Kollegen von der Werkstatt und ich eine vollautomatische Mischanlage. Die Anlage
besteht aus 6 Mischermotoren mit rotierenden Planetengetrieben, die das Substrat
auf der gesamten Breite von 5 Metern in einem Arbeitsgang durchmischen kann
und einer Vorschubeinheit, die das Substratbett theoretisch auf einer beliebigen
Länge abfahren kann. Die Anlage wurde von mir mit verschiedenen Mischprogram-
men ausgestattet, um die optimale Mischwirkung auf die unterschiedlichen Materi-
alien untersuchen zu können.